Thema: Shadow - Mustangs Mi März 30, 2011 11:57 pm
>>Wann genau das erste spanische Pferd den amerikanischen Kontinent betreten hat, lässt sich nicht auf den Tag genau sagen. Christopher Columbus, der genuesische Seefahrer in spanischen Diensten, brachte auf seiner zweiten Seereise die ersten Pferde auf die Virgin Islands. Hernán Cortés war es dann, der 1519 Pferde auf seiner Expedition nach Mexiko mitnahm.<<
Eine Legende berichtet, dass sechs freigelassene Pferde der Hernando de Soto-Expedition zum Mississippi die Urahnen der Wildpferde sein sollen. Allerdings hat es in der moskitoverseuchten Gegend des unteren Mississippi nie Wildpferde gegeben, und dass die sechs eine 1000 Kilometer lange Wanderung nach Norden in die Prärien geschafft haben, ist nicht sehr wahrscheinlich. Dort wurden im späten 17. Jahrhundert bereits große Herden von französischen Reisenden beobachtet. Jedenfalls hatten die außergewöhnlich starken, zähen und intelligenten spanischen Pferde, als sie schließlich Land betraten, eine unvorstellbar harte Seereise hinter sich. Sie hingen in den kleinen Schiffen monatelang in Seilen, bekamen schlechtes Heu und wenig Wasser. Dokumente aus dieser Zeit berichten, dass diese Pferde unmittelbar nachdem sie entladen waren, gesattelt und bepackt ins Landesinnere aufbrechen konnten. Der Bedarf an Pferden wurde in Amerika so groß, dass die spanischen Könige ein Ausfuhrverbot verhängten, um ihre eigenen Bestände in Europa zu schützen. Bis dahin waren jedoch in den Kolonien bereits eigene Zuchtstationen errichtet worden. Aber auch diese konnten den Pferdehunger der Eroberer und Abenteurer nicht gänzlich decken. Deshalb wurden später statt spanischer Pferde Araber und Berber in großer Zahl eingeführt und mit den spanischen gekreuzt. In Wildpferdherden kann man deshalb heute all diese Rassen wiederfinden: das spanische Pferd, den feinen Araber und den zähen Berber. Und natürlich einen Anteil fast jeder beliebigen Rasse, die im Laufe der Jahrhunderte den Weg in die Freiheit gefunden und sich einer Wildpferdherde angeschlossen hat: entlaufene Pferde der US-Kavallerie, der Farmer und Rancher, darunter auch Kaltblüter, Maultiere und Esel. Das spanische Blut aber scheint das beherrschende Element zu sein. Sogar Pferde mit weniger als 1/32 Anteil spanischer Abstammung können wieder Nachkommen zeugen, die in fast jeder Beziehung reines spanisches Blut repräsentieren. Jedenfalls ist es herrschende wissenschaftliche Meinung, dass die Spanier einen pferdeleeren Kontinent vorfanden, der erst wieder von den Nachfahren der eingeführten spanischen Pferde neu bevölkert wurde. Zweifellos fanden die Ausreißer in Amerika fast ideale Lebensbedingungen vor. Dünn besiedeltes endloses Grasland, saftige Bergwiesen und ein in weiten Teilen des Landes eher gemäßigtes Klima bildeten Rahmenbedingungen, unter denen sich die Pferde schnell ausdehnen und vermehren konnten. So schnell, dass nur 300 Jahre später Millionen von Wildpferden den amerikanischen Kontinent besiedelten. Frühe Reisende berichteten von Herden, die sich von Horizont zu Horizont erstreckten und gemeinsam mit etwa 60 Millionen Bisons die Prärien bevölkerten. Niemand hat sie je gezählt. Auch die Schätzungen gehen weit auseinander. Als wahrscheinlich hat sich eine Zahl von zwei Millionen Pferden etabliert, die um die Wende des 18. zum 19. Jahrhundert über die Weiten des amerikanischen Westens zogen. Hundert Jahre vorher sollen es noch neun bis zehn Millionen gewesen sein. Woher diese riesigen Herden zu diesem frühen Zeitpunkt kamen, kann bis heute nicht zufriedenstellend erklärt werden. Die Spanier waren vorwiegend im Süden des Landes ansässig und achteten sehr gut auf ihre wertvollen Tiere. Die Indianer, die ihre Ponys meist spärlich beaufsichtigt in der Nähe ihrer Dörfer grasen ließen, haben erst im Laufe des 17. Jahrhunderts die Pferdehaltung von den Spaniern übernommen. Dann allerdings erwiesen sich die Indianer als die geborenen Reiter. Die Zeit zwischen 1640 und 1860 wird von Anthropologen als die Hochzeit der indianischen Pferdekultur beschrieben. Die wilden Herden vermehrten sich unter fast idealen Bedingungen sehr schnell. Trotzdem bevorzugten die Indianer spanische, bereits abgerichtete Pferde, die vor allem von den Apache und den Comanche in großer Zahl von den Spaniern gestohlen wurden. Nur selten fingen sie Wildpferde ein. Von Stamm zu Stamm wurden die Pferde weitergegeben und bald hatten die Indianer sie fest in ihre Kultur integriert. In den meisten Sprachen wurden sie »großer Hund« genannt. Die Pferde veränderten die indianische Lebensweise radikal. Sie waren beweglicher, konnten schneller größere Beutetiere erlegen und transportieren und hatten so mehr Zeit, sich anderen Aufgaben zuzuwenden, wie kriegerischen Auseinandersetzungen. Ein Dorf mit 100 Einwohnern brauchte etwa zwölf Tausend Pfund Fleisch pro Monat. So wurden die Shadow - Mustang geboren. Ausgewilderte Mustangs der Indianer. Sie waren Gefangene in ihrem Körper. Schreib ihre Geschichte und werde auch ein Shadow - Mustang.
Jetzt ist es an euch die Welt von all dem Unheil zu befreien und das geweihte Land zurückzuerobern. Doch lasst nicht außer Acht, was euch einst angetan. Ihr seid die Schatten, die dazu bestimmt sind das mythische erneut zu entflammen.